BeWoGes Wirtschafts- & Finanzlexikon
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Begriffe aus Wirtschaft und Finanzen mit R
35/35-Regel, 60/60-Regel und
110/110-Regel
Um in einen Index aufgenommen zu werden, muss ein Unternehmen zu den 35
(DAX 30), 60 (NEMAX 50) bzw. 110 (MDAX) größten Unternehmen in
Marktkapitalisierung und Börsenumsatz gehören. Man spricht deswegen auch
von der 35/35-Regel für den DAX, der 60/60-Regel für den NEMAX-50 und der
110/110-Regel für den MDAX.
Rallye
Bezeichnet eine schnelle, kräftige und positive Entwicklung an der Börse.
Random-Walk-Hypothese
Anlagetheorie, die davon ausgeht, dass Aktienkurse nicht vorhersehbar
sind. Steht im Gegensatz zum Ansatz der Charttechnik, da nach der
Random-Walk-Hypothese vergangene Kurse keine Relevanz für die zukünftige
Entwicklung haben.
Range-Earn-Warrant
Siehe Korridor-Warrant.
Range KO – EKO
Ein Range-KO (auch EKO genannt) Schein ist eine exotische
Optionsscheinform. In den OS-Bedingungen ist eine Kursspanne (Range)
angegeben. Bleibt der Bezugskurs bis zum Ende der Laufzeit (europäische
Ausübung) innerhalb dieser Range, so erhält der Besitzer des
Optionsscheines eine festgelegte Rückzahlung. Fällt der Kurs aus der Range
heraus, so verfällt der Schein wertlos. Siehe auch Sleepy.
Range-Warrant
Siehe Korridor-Warrant.
Rangstelle
Die Rangstelle gibt bei mehreren im Grundbuch in Abt. II und III
eingetragenen Belastungen Aufschluß über die Reihenfolge, in der die
Gläubiger im Fall der Zwangsvollstreckung aus dem Erlös befriedigt werden.
Bei Eintragungen in verschiedene Abteilungen entscheidet der Tag des
Eintrags über den Vorrang. Statt einer zeitlichen Reihenfolge können auch
andere Vereinbarungen getroffen werden, die ins Grundbuch eingetragen
werden.
Rating
Das Rating ist eine Bonitätseinstufung der Emittenten eines Wertpapiers.
Ratingagenturen beurteilen die Emittenten danach, mit welcher
Wahrscheinlichkeit sie ihren Zins- und Tilgungsleistungen nachkommen
können und teilen sie anhand dieses Kriteriums in Bonitätsklassen ein. Die
führenden Ratingagenturen sind Moody´s sowie Standard & Poor´s.
Ratio
Siehe Kennzahlen sowie die Begriffe Sharpe-Ratio, Treynor-Ratio.
Rationiert (rat)
Kurszusatz, der eine Repartierung verrät (Abkürzung auch rat); im Sinne
von "r" wie "repartiert".
Ranking
Rangliste (angelsächsisch: rank "Rangstufe") von Unternehmen, die nach
einem oder mehreren bestimmten Kriterien bewertet wurden. Bei
Investmentfonds: Vergleich der Wertentwicklung gleichartiger Fonds.
Realignment
Die Anpassung von Wechselkursen an veränderte Verhältnisse.
Realizing
Gewinnmitnahmen durch Abschluss der entsprechenden Gegenkontrakte.
Realkredit
Langfristiges Darlehen, das durch ein Grundpfandrecht abgesichert ist.
Realkreditinstitut
Sammelbegriff für alle privaten Hypothekenbanken und
öffentlich-rechtlichen Kreditanstalten.
Realtime-Kurs
Kurs, der in dem Augenblick übermittelt wird, in dem er tatsächlich
entsteht.
Realzins
Zinsertrag, der sich unter Berücksichtigung der eingetretenen Inflations-
oder Deflationsrate ergibt. Zu seiner Ermittlung muss man einerseits das
investierte Kapital mit dem Nominalzins auf- und andererseits mit der
Inflationsrate abzinsen. Beispiel: Nominalzins = 9%, Inflationsrate =
5,8%;
Berechnung: (1 + 9 : 100) : (1 + 5,8 : 100) = 1,03025
Der Realzins beträgt im Beispiel also 3,025%, d. h., 1000 Euro sind nach
einem Jahr real, also nach Berücksichtigung der Inflationsrate, 1030,25
Euro wert. Gegenteil: Nominalzins.
Rechenschaftsbericht
Eine KAG ist gesetzlich verpflichtet, über jeden ihrer Fonds jährlich –
spätestens drei Monate nach Abschluss des Fondsgeschäftsjahres – einen
Rechenschaftsbericht zur Information der Anleger zu veröffentlichen. Der
Rechenschaftsbericht enthält zum Berichtsstichtag u.a. die
Vermögensaufstellung, die Aufwands- und Ertragsrechnung sowie die Höhe
einer evtl. Ausschüttung, ergänzt durch Informationen zur Geschäfts- und
Fondsentwicklung. Außerdem muss die KAG zusätzlich einen Halbjahresbericht
erstellen.
Rechnerischer Wert
Wert, den eine Option, ein Bezugsrecht oder ein Optionsschein haben, unter
Nichtberücksichtigung möglicher Aufgelder, die für ein entsprechendes
Recht an der Börse bezahlt werden.
Redeemable Preferred Stocks
Form von Vorzugsaktien, die durch Zahlung des Nennwertes plus Agio getilgt
werden können. Der Handel mit derartigen Vorzugsaktien ist in den USA
möglich.
Red flag
(wörtlich: Rote Fahne) Warnsignal, das auf Probleme in (potentiellen)
Beteiligungsunternehmen hinweist.
Rediskont
Weiterverkauf eines diskontierten Wechsels durch eine Bank an die Deutsche
Bundesbank oder eine der Landeszentralbanken . Der Wechsel muss dabei 3
gute Unterschriften enthalten, 90 Tage Laufzeit besitzen, zahlbar am
Bankplatz und auf Einheitsformular ausgestellt sein.
Referenzindex
Siehe Vergleichsindex.
Regelsparbeitrag
Der sogenannte Regelsparbeitrag wird in Promille der Bausparsumme gezeigt.
Er ist so kalkuliert, dass der Bausparkunde nach einer angemessenen
Sparzeit das erforderliche Mindestguthaben erreicht. Wird diese Sparrate
unterschritten, wird folgerichtig auch die erforderliche Sparzeit
verlängert.
Reingewinn/-verlust
Der Reingewinn/-verlust stellt den um Abschreibungen, Rückstellungen und
Rücklagen bereinigten überschuss der Erträge über die Aufwendungen bzw.
der Aufwendungen über die Erträge dar. Bezeichnung hierfür nach dem
Aktiengesetz ist Bilanzgewinn.
REIT
Die Abürzung REIT steht für den englischen Begriff Real Estate Investment
Trust. Das sind börsennotierte US-Immobiliengesellschaften. Sie
investieren das Kapital ihrer Anteilinhaber zu mindestens 75 Prozent in
den US-Immobilienmarkt.
Rektapapier
Bezeichnung für ein Wertpapier, das auf den Namen einer bestimmten Person
lautet, die als einzige die im Rektapapier verbrieften Rechte in Anspruch
nehmen kann. Kraft Gesetzes ist es kein Orderpapier, d.h., es kann weder
formlos noch per Indossament übertragen werden. Eine übertragung des
Rektapapiers ist durch Einigung und Abtretung des verbrieften Rechts
möglich (§§ 398 ff. BGB).
Relative Stärke (RS)
Der Relative-Stärke-Indikator mißt das Kursverhalten eines einzelnen
Titels im Vergleich zum Kursverhalten des Gesamtmarktes, der durch einen
Aktienindex repräsentiert wird. Dazu berechnet man für eine bestimmte
zurückliegende Periode die prozentuale Kursveränderung zum einen für die
Aktie, zum anderen für den Aktienindex. Je größer der Relative-Stärke-Wert
ist, desto stärker war die Aktie im Vergleich zum Aktienindex gestiegen
oder gefallen. Die RS gibt also in erster Linie Aufschluss darüber, ob
sich die Aktie stärker oder schwächer als der Aktienindex bewegt. Der
ebenfalls sehr gebräuchliche Relative-Stärke-Indikator nach Welles Wilder
ist eine spezielle Form des Momentums. Wilders Ansatz besteht darin, für
jede Aktie Relativwerte zu berechnen, und somit auch verschiedene Aktien
miteinander vergleichbar zu machen. Hierzu wird der Wertebereich beim RSI
Wilder normiert und liegt grundsätzlich in dem Intervall zwischen 0 und
100. Wilder legt bei der Berechnung des RSI stets eine Spanne von 14
Börsentagen zugrunde. Mittlerweile haben sich aber auch andere Werte
durchgesetzt, wie z. B. neun und elf Tage. Die wichtigen Marken, die beim
RSI die Signale geben sollen, sind das überschreiten der 70%-Linie, was
das nahe Ende eines Aufwärtstrends anzeigen soll, sowie das Unterschreiten
der 30%-Linie, was eine Umkehr des Abwärtstrends anzeigen soll.
Rendite
Unter der Rendite einer Kapitalanlage versteht man das Verhältnis des
jährlichen Ertrags bezogen auf den Kapitaleinsatz, also die Verzinsung des
eingesetzten Kapitals. Die Rendite einer Investmentanlage beruht auf den
Ertragseinnahmen des Fonds (z.B. Zinsen, Dividenden, realisierte
Kursge
Rendite/Risiko
Kennziffer für das Verhältnis zwischen Rendite und Risiko ist die
Sharpe-Ratio.
Renominalisation
Begriff für die änderung des Mindestnennbetrages einer Anleihe. Nach einer
Umrechnung entstehen neue handelbare Einheiten. Nun entstandene krumme
Nennbeträge werden so zugeschnitten, dass anschließend der Handel mit
runden Nennbeträgen wie etwa 100 Euro möglich wird.
Rentabilität
Prozentuales Verhältnis des Gewinns zu dem eingesetzten Kapital in einer
bestimmten Zeitperiode. Siehe auch Return on Investment (ROI).
Renten
Wertpapiere, auf die der Emittent im Unterschied zu Dividendenwerten
(Aktien) einen fest vereinbarten Zins zahlt und deren Laufzeit i. d. R.
begrenzt ist. Der Zins kann dabei fest (festverzinslich) oder variabel
(Floating Rate Notes bzw. Floater) sein. Kurzbezeichnung auch für
festverzinsliche Wertpapiere.
Rentenfonds
Fonds, die überwiegend oder ausschließlich in verzinslichen Wertpapieren
anlegen.
Rentenmarkt
Teilbereich des Kapitalmarkts, der Markt für den Handel mit
festverzinslichen Wertpapieren (Rentenwerten).
Rentenwerte
Sammelbegriff für alle festverzinsliche Wertpapiere. Im Gegensatz zur
Aktie, die einen Anteil an einer Gesellschaft verbrieft, lauten sie über
eine Geldschuld (Forderung), die mit einem festen Satz verzinst wird.
Repacked Bonds
Die meisten Repacked Bonds basieren auf Brady Bonds. Das sind
Dollar-Anleihen aus Südamerika, die nach Umschuldungsprogrammen dieser
Länder begeben wurden. Herausgegeben werden die Bonds von
Tochtergesellschaften der Banken, die extra zu diesem Zweck gegründet
worden sind. Die Verzinsung der Bonds liegt leicht über dem aktuellen
Marktniveau. Allerdings gibt es einige Tücken: Um sich gegen Währungs- und
Zinsrisiken abzusichern, gehen die Banken Zins- und
Währungstauschgeschäfte (Swaps) ein. In den Swap-Verträgen gibt es
Klauseln, die dazu führen können, dass die Bonds vorzeitig nur zu einem
Teil des Nennwerts getilgt werden.
Repartiert (r / rep)
Kurszusatz (Abkürzung auch: r, rep), der besagt, dass die vorgelegenen
Aufträge nur in beschränktem Umfang ausgeführt werden konnten.
Repartierung
Im Falle der überzeichnung einer Emission müssen die Banken die
Kundenwünsche entsprechend kürzen/repartieren. Folge ist, dass nicht jeder
Kunde Zuteilung erhält bzw. ihm die gewünschten Stücke nicht in voller
Zahl zugeteilt werden.
Repo-Geschäft
Wertpapiergeschäft mit Rückkaufsvereinbarung (angelsächsisch: Repurchase
Agreement). Die Vergütung, die dem In-Pensionsnehmer durch den
In-Pensionsgeber im Rahmen eines Repo-Geschäfts zu leisten ist, wird als
Repo-Rate bezeichnet.
Research
Analyse eines Wertpapiers hinsichtlich seiner Kurschancen bzw. eines
Unternehmens hinsichtlich seiner Ertragskraft.
Resting Order
Nicht ausgeführte und noch gültige Order (bis zum Widerruf).
Restlaufzeit
1. Bei Renten: Zeitspanne, die bis zur Fälligkeit einer Anleihe verbleibt.
Je länger die Restlaufzeit, desto
1. stärker sind auch die Kursbewegungen bei Renditeschwankungen. Werden
steigende Renditen
1. erwartet, sind Papiere mit kurzen Restlaufzeiten zu bevorzugen, da
deren Kursverluste dann gering
1. ausfallen. Werden sinkende Renditen erwartet, sind Papiere mit langen
Restlaufzeiten zu bevorzugen,
1. da deren Kursgewinne dann hoch ausfallen.
2. Bei Rechten: Zeitspanne, die bis zum Verfall eines Rechts (Bezug von
Aktien über Optionen und
2. Optionsscheine) verbleibt.
Return-Break-Even
Siehe Ertragsgleichheit.
Return on Equity (RoE)
Kennziffer zur Ertragslage eines Unternehmens. Errechnet sich aus dem
Verhältnis zwischen Jahresüberschuss und Eigenkapital und entspricht der
Eigenkapitalrendite.
Return on Investment (RoI)
Kennzahl, die das Verhältnis von Gewinn zum Gesamtvermögen darstellt. Der
ROI kann auch als Produkt aus Umsatzrentabilität (Gewinn/Umsatz) und
Vermögensumschlagshäufigkeit (Umsatz/Geasmtvermögen) berechnet werden,
führt aber am Ende zum oben genannten Verhältnis.
Reverse Convertible Bond
Reverse Convertible Bonds – auch Aktienanleihen genannt – sind
Schuldverschreibungen, bei denen sich der Emittent das Recht vorbehält,
statt der Rückzahlung der Anleihe zum Nominalbetrag eine von vorneherein
festgelegte Stückzahl einer Aktie zu liefern. Die Lieferung der Aktien
wird der Emittent nur dann vornehmen, wenn deren Wert geringer ist als der
Nominalwert der zu tilgenden Anleihe. Die übernahme dieser
Stillhalterposition wird dem Anleger durch einen über dem marktüblichen
Zinsniveau liegenden Zinssatz honoriert. In Zeiten von niedrigen Zinsen,
kann der Anleger mit einem solchen Finanzprodukt eine über dem allgemeinen
Marktniveau liegende Verzinzung seines Kapitals erwirtschaften.
Nach oben ist der erzielbare Gewinn begrenzt (Rückzahlung und Zins). Durch
einen stark fallenden Aktienkurs ist es aber durchaus möglich trotz der
garantierten Zinszahlung mit einer Aktienanleihe Verluste zu machen.
Investitionen in Aktienanleihen sind für Anleger interessant, die moderate
Aufwärts- oder Seitwärtsbewegungen an den Börsen antizipieren. Denn bei
stark steigenden Aktienkursen würden Direktinvestitionen in Aktien
vorteilhafter sein, bei stark fallenden Kursen wären Anlagen in
festverzinsliche Wertpapiere attraktiver. Die Ankauf/Verkaufspanne (Spread)
ist üblicherweise ein wenig höher als bei Index-Zertifikaten.
Reverse-Zertifikat
Reverse-Zertifikate bieten als einziger Zertifikatstyp die Möglichkeit,
von einer negativen Wertentwicklung (Baisse) des Basiswertes, zu
profitieren bzw. ein bestehendes Aktienportfolio abzusichern, da sie sich
genau entgegengesetzt zu der Entwicklung des jeweiligen Index, verhalten.
Die Berechnung des Zertifikatswertes erfolgt unter Berücksichtigung des
Bezugsverhältnisses, durch Subtraktion des aktuellen Indexstandes von
einem vorgegebenen, deutlich über Emissionsniveau liegenden fiktiven
Indexwert, der als Bezugsbasis dient und gleichzeitig die kritische Marke
für einen Totalausfall bei Erreichen oder überschreiten durch den Index am
Bewertungstag, darstellt. Eine Nachschusspflicht bei einem negativen
Zertifikatswert am Laufzeitende besteht allerdings nicht.
Bewertungstechnisch betrachtet, sind Reverse-Zertifikate mit europäischen
Put-Optionen gleicher Ausstattung identisch, deren Bezugsbasis dem
Basispreis des Index-Puts entspricht. Allerdings unterliegen sie im
Gegensatz zu der Optionsvariante nicht dem Zeitwertverlust und besitzen
i.d.R. auch eine längere Laufzeit.
Revolving Credit
Kurzfristiger Kredit mit der Besonderheit, sich unter bestimmten
Voraussetzungen unter Anpassung an das aktuelle Zinsniveau laufend zu
erneuern.
REX
Der deutsche Rentenindex REX spiegelt den Markt der deutschen
Bundeswertpapiere wider. Er basiert auf einem synthetischen Portfolio aus
30 fiktiven Anleihen mit festen Laufzeiten von ein bis zehn Jahren und
Kupons der Klassen 6,0%, 7,5% und 9,0%. Die synthetischen Anleihen werden
nach Marktrepräsentanz gewichtet. Im Gegensatz zu einem Performanceindex
ändern sich die Restlaufzeiten der einzelnen Anleihen nicht.
REXP
REX-Performanceindex. Performancekomponenten bilden die Kursveränderungen
des REX und die tägliche Reinvestition des durchschnittlichen
Jahreskupons. In seiner Zusammensetzung entspricht der Index einem
synthetischen Anlageportfolio mit konstanter Laufzeitenstruktur.
Rezession
Allgemeiner wirtschaftlicher Abschwung, zumeist einhergehend mit
anhaltenden Kursverlusten an der Börse (Baisse). Die Entwicklung verläuft
hier im allgemeinen weniger dramatisch als in der Depression. Die in den
USA und zunehmed auch für Europa übliche "technische Definition" von
Rezession lautet: Rückgang des saisonbereinigten realen BIP in mindesten
zwei aufeinanderfolgenden Quartalen.
Rho
Rho ist eine dynamische Kennzahl, die die Veränderung des Options- bzw.
Optionsscheinpreises in Abhängigkeit von der Zinsänderung angibt.
Right of First Refusal
Vorkaufsrecht bei Investitionsmöglichkeiten; erst nach Ablehnung des
Beteiligungsangebots durch den Inhaber des Vorkaufsrechts darf die
Investitionsmöglichkeit anderen Marktteilnehmern angeboten werden
Risiko
Hier eine Auswahl der wichtigsten, nicht immer auf den ersten Blick
einleuchtenden Risikofaktoren:
Marktrisiko
Sind an den internationalen Börsen Kursrückgänge zu verzeichnen, wird sich
dem kaum ein Fonds entziehen können. Dieses Marktrisiko wird um so größer,
je spezieller der Anlageschwerpunkt eines Fonds ist, denn damit wird
tendenziell auf eine breite Streuung verzichtet. Ob das jeweilige
Fondskonzept oder der Anlageschwerpunkt erhöhte Marktrisiken birgt, muss
im Einzelfall geprüft werden.
Fondsmanagement
Das Fondsmanagement ist nicht frei von Fehleinschätzung. Auch kann ein
Wechsel im Management eines Fonds erhebliche Auswirkungen auf die
Performance haben – im positiven wie im negativen Sinn. Dieses Risiko ist
nur durch Index-Fonds zu umgehen.
Währungsrisiko
Legt ein Fonds Gelder in einer ausländischen Währung an, dann können mit
dem Erwerb seiner Fondsanteile Währungsrisiken verbunden sein, unabhängig
davon, in welcher Währung die Fondsanteile notiert werden. Teilweise wird
in Fonds eine Absicherungsstrategie gegen Währungsrisiken betrieben.
Interpretationsrisiko
In Deutschland werden Wertentwicklungstabellen publiziert, die auf
unterschiedlichen Annahmen, Berechnungsmethoden und Stichtagsbetrachtungen
beruhen. Es ist also ratsam, sich beim Vergleich von Fonds auf Daten zu
verlassen, die jeweils nach derselben Methode erarbeitet sind. Auch muss
darauf geachtet werden, dass nur Fonds mit ähnlichen Anlagegrundsätzen
verglichen werden. Auch kann die in der Vergangenheit erzielte Performance
nicht einfach in die Zukunft fortgeschrieben werden.
Bonitätsrisiko
Rentenfonds mit Anleihen von Emittenten geringerer Bonität bringen ein
höheres Risiko mit sich.
Informationsrisiko
Darstellungen in Medien können Anlegern einen Sachverhalt zeitverzögert,
unrichtig oder unvollständig wiedergeben. Daraus resultiert die Gefahr, zu
spät über wichtige Informationen zu verfügen und daraus Verluste zu
erleiden oder die Entscheidung für den Kauf oder Verkauf von Fondsanteilen
aufgrund fehlerhafter oder unzureichender Informationen zu fällen.
Risikoballung
Anleger sollten die Anhäufung von Risikofaktoren vermeiden. Da dies jedoch
nicht immer leicht und auf den ersten Blick erkennbar ist, gilt die Devise
"Nicht verzetteln". Lieber wenige Fonds ins Portfolio nehmen und sich mit
ihnen beschäftigen, als viele Fonds, von denen man zu wenig weiß.
Risikobehafteter Zinssatz
Zinssatz, der im Gegensatz zum risikolosen Zinssatz die Verzinsung einer
Anlage – unter Anbetracht ihrer Risikoklasse – anzeigt. Er liegt
grundsätzlich über dem risikolosen Zinssatz.
Risikolebensversicherung
Für den Fall des unerwarteten Ablebens des Hauptverdieners einer Familie
ist der Abschluss einer Risiko-Lebensversicherung eine sinnvolle Ergänzung
bei der übernahme größerer Verpflichtungen aus einer Baufinanzierung
(siehe auch Kapital-Lebensversicherung).
Risiko-Management
Das wirksame Begrenzen von Risiken durch strenge Disziplin,
Kontrollmechanismen und Diversifikation. Hauptinstrumente zur Absicherung
sind Futures und Optionen.
Risikostreuung
Grundidee der Anlage in Investmentfonds ist der Grundsatz der
Risikomischung. Das Portfolio eines Investmentfonds besteht aus einer
Vielzahl verschiedener Wertpapiere. Jedes einzelne Wertpapier birgt neben
Chancen auf Kursgewinne auch Risiken, die zum einen im Wertpapier selbst
liegen und als titelspezifische Risiken bezeichnet werden. Zum anderen
resultieren Gefahren aus der Entwicklung der einzelnen Wertpapiermärkte;
man nennt dies Marktrisiko. Bei Anlagen in fremden Währungen besteht zudem
ein Währungsrisiko. Das titelspezifische Risiko lässt sich durch die
Verteilung der Investitionssumme auf mehrere Einzelwerte reduzieren, denn
das Risiko eines Portefeuilles ist geringer als der gewichtete
Durchschnitt der Risiken seiner Einzelpositionen. Marktrisiken werden
vermindert, indem die verschiedenen Anlagen unternehmens-, branchen-,
länder- und währungsmäßig gestreut werden. Das Prinzip der Risikostreuung
ist im KAGG geregelt. Siehe auch Diversifikation.
Risikovorsorge
Die Risikovorsorge kommt in einem Konzernabschluss zweimal vor. Einmal
trifft man auf diesen Posten, wenn man in die Gewinn- und Verlustrechnung
schaut und einmal kommt diese Position in der Bilanz auf der Aktivseite
vor. Die Risikovorsorge ist die Bildung einer Rücklage einer Bank für das
Kreditgeschäft. Sie umfasst Wertberichtigungen und Rückstellungen für
jedes mögliche und erkennbare Bonitätsrisiko und Länderrisiko.Wenn das
betreffende Ereignis eintrifft, so werden die fälligen Beträge aus einer
Auflösung der Rückstellungen (Risikovorsorge) entnommen. Die Auflösung und
Zuführung der Risikovorsorge werden in dem Posten bereits saldiert. Das
heißt, dass für die eingetroffenen Ereignisse bereits Geld aus der
Rücklage (Risikovorsorge) entnommen wurde und das die Zuführung von neuen
Geldern in diese Rücklage auch enthalten sind. Die Risikovorsorge ist
daher die Summe aus Zuführung und Auflösung von Geldern.
RoI
Siehe Return in Investment.
Roll-over-Kredit
Bezeichnung für einen Kredit, dessen Zinssatz (i.d.R. in festem Rhythmus
von 6 Monaten) kurzfristig angepasst wird. Diese Form des Kredits ist vor
allem am Euromarkt üblich. Als Kreditnehmer treten Großunternehmen und
Staaten auf. Als Basis eines Roll-over-Kredits wird meist der jeweils in
Frankfurt bzw. London geltende Geldmarktsatz, zu dem ein fester Zuschlag,
der sich u.a. an der Bonität des Kreditnehmers orientiert, hinzukommt.
Roll up
(wörtlich: ansammeln, anhäufen)
Der schnelle Zusammenschluß einer Reihe von Unternehmen derselben oder
ähnlicher Industriezweige oder Branchen (typischerweise durch Ankäufe), um
sofortige Größeneffekte zu erzielen; die Integration verschiedener
Kulturen, Technologien und Geschäftspolitiken ist entscheidend für das
Management solcher Gruppen
Round Lot
Angelsächsische Bezeichnung für Börsen-Handelsaufträge, bei denen die
Anzahl der aufgetragenen Wertpapiere mit 100 bei Aktien an der NYSE bzw.
1000 bei Anleihen multiplizierbar ist. Gegenteil: Round-Lot.
Round Turn
Glattstellen einer Hausse-Position durch einen Verkauf oder Eindecken
einer Baisse-Position durch einen Kauf.
Round Turn Commission
Ist die Kommission, die der Broker für Kauf und Verkauf zusammen zur
Abgeltung seiner Dienstleistungen erheben kann; sie wird i. d. R. beim
zweiten Geschäft (Gegenkontrakt) in Rechnung gestellt.
RSI
In seiner urspruenglichen Variante wurde der Relative Strength Index
(Relative Staerke Indikator) RSI von J.Wallace Wilder entwickelt. Er
berechnet sich nach der folgenden Formel : RSI = 100 – 100/(1+RS). RS
berehnet sich als Quotient der durchschnittlichen Aufwaertsveraenderungen,
geteilt durch die durchschnittlichen Abwärtsveraenderungen, wobei für
beide der gleiche Zeitraum anzunehmen ist. In der Regel wird ein Zeitraum
von sieben Tagen zugrundegelegt. Daraus ergibt sich eine Kurve, die
zwischen Extremwerten zwischen 0 und 100 pendeln kann. Besondere Bedeutung
haben dabei die Werte 30 und 70. Allgemein spricht man bei einem RSI < 30
von "überverkauft" und bei einem RSI > 70 von "überkauft". Ein
Durchschreiten der Grenze bei 30 bedeutet als charttechnisches Signal dass
der Markt von Verkäufern dominiert wird und eine baldige Erholung des
Kurses zu erwarten sein könnte. Umgekehrt kann man mit Kursrückschlägen
rechnen, sobald der RSI die obere Markierung bei 70 durchbricht. Einige
Techniker benutzen statt dessen Grenzen bei 40/80 oder 20/60, je nachdem
ob sie eher in Bullen- und Bärenmärkten agieren. Ein Kauf- oder
Verkaufssignal im RSI kann zeitgleich oder vorrauseilend sein, jedoch
niemals zu spät.
Rücknahmegebühr
Einige Fondsanbieter erheben nicht nur beim Kauf, sondern auch beim
Verkauf von Fondsanteilen eine Gebühr. Je länger der Anleger die
Fondsanteile im Depot gehalten hat, desto niedriger sind in der Regel die
Rücknahmegebühren.
Rückauflassungvormerkung
Dies ist eine Auflassungsvormerkung zur Sicherung des Anspruchs auf
Rückübertragung eines Grundstückes. Eine Eintragung der
Rückauflassungsvormerkung kommt oft in Verbindung mit der Bebauung von
Grundstücken der Städte und Gemeinden unter bestimmten Voraussetzungen
vor, z.B. Erstellung einer Mindestwohnflächenzahl oder Bebauung nur für
gewerbliche Nutzung. Wird eine solche Auflage nicht eingehalten, so hat
der frühere Eigentümer einen Anspruch auf Rückauflassung.
Rücknahmepreis
Bei einem offenen Fonds ist eine KAG verpflichtet, die vom Anleger
zurückgegebenen Anteilsscheine zum Rücknahmepreis börsentäglich
zurückzunehmen. Er ergibt sich aus dem Inventarwert einschließlich
eventueller Kassenbestände pro Anteil abzüglich Verkaufsspesen und
Rücknahmekosten. Der Rücknahmepreis liegt in der Regel unter dem am selben
Tag errechneten Ausgabepreis.
Run
Der Begriff "run" wird in unterschiedlichen Zusammenhängen verwendet. Die
wohl gebräuchlichste Verwendung beschreibt eine unerwartet auftretende
enorme Nachfrage nach einer bestimmten Aktie, der überdurchschnittliche
Kurssteigerungen folgen.
Russel Index
Aktienindex, der 2000 Werte amerikanischer Small Caps enthält.