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BeWoGes Wirtschafts- & Finanzlexikon

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Begriffe aus Wirtschaft und Finanzen mit N

Nachbörse  Linkpfeil zum Seitenanfang
Wertpapiergeschäfte nach Schluss der offiziellen Börsenzeit. Der
nachbörsliche Handel wird über das Computerhandelssystem Xetra
abgewickelt.

Nachgebend  Linkpfeil zum Seitenanfang
Börsentendenz, beschreibt sinkende Kurse.

Nachrangige Bankanleihe  Linkpfeil zum Seitenanfang
Bei Bankenanleihen gibt es unterschiedliche Formen. Dabei sind nachrangige
Bankenanleihen Schuldverschreibungen, die allen anderen Verbindlichkeiten
der emittierenden Bank nachgeordnet sind, das heißt: Wenn die Bank pleite
geht, erhalten zunächst die anderen Gläubiger ihr Geld. Dabei gibt es
verschiedene Abstufungen der Nachrangigkeit. Mit der Ausgabe nachrangiger
Anleihen können die Banken Eigenkapital – aufgeteilt nach Kernkapital
(Tier 1)- und Ergänzungskapital (Tier 2) – bilden, mit dem sie ihre
Geschäftsrisiken unterlegen.

Tier 1-Anleihen haben eine unendliche Laufzeit und werden auch Preferred
Shares genannt. Zinszahlungen gibt es in der Regel nur, wenn die Bank auch
eine Dividende ausschüttet. Die Besitzer von Tier 1-Anleihen stehen bei
einer Insolvenz an letzter Stelle.
Lower Tier 1-Anleihen sind in Deutschland als verbriefte Form der stillen
Beteiligung oder Einlage konzipiert mit Restlaufzeit von mindestens zwei
Jahren. Besitzer dieser Bonds stehen im Konkursfall an vorletzter Stelle.

UpperTier 1-Anleihen sind in Deutschland Genusscheine.
UpperTier 2-Anleihen haben oft eine unendliche Laufzeit. Die Papiere
rangieren vor den Lower Tier 1-und Tier 1-Anleihen.
Am häufigsten sind Anleihen der Kategorie Lower Tier 2. Sie haben eine
feste Laufzeit – meist zwischen 5 und 10 Jahren. Besitzer von Lower Tier
2-Anleihen werden vor den anderen Besitzern nachrangiger Anleihen bedient.

Tier 3-Anleihen sind kurzfristige nachrangige Verbindlichkeiten mit
Laufzeiten zwischen 3 und 5 Jahren. Besitzer von Tier 3-Anleihen sind mit
denen von Lower Tier2-Anleihen gleichgestellt. Bei Tier 3-Anleihen werden
aber Zins- und Tilgungszahlungen ausgesetzt, wenn das Eigenkapital unter
die gesetzlichen Mindestanforderungen sinkt.

Naked Warrants  Linkpfeil zum Seitenanfang
Optionsscheine, die ohne gleichzeitige Emission einer Optionsanleihe
begeben werden. Sie stehen im Gegensatz zu den traditionellen
Optionsscheinen nicht in Zusammenhang mit Finanzierungsvorhaben von
Unternehmen und werden vor allem von Banken und Wertpapierhandelshäusern
emittiert. Sie existieren sowohl als Call-Optionsscheine als auch als
Put-Optionsscheine.

Namensaktie  Linkpfeil zum Seitenanfang
Lauten auf den Namen des jeweiligen Inhabers, der außerdem in das
Aktienbuch des Unternehmens eingetragen wird. Namensaktien können nur
durch Unterschrift auf der Rückseite (Indossament) physisch übertragen
werden. Gegenteil: Inhaberaktien.

Namenspapier  Linkpfeil zum Seitenanfang
Wertpapier, das auf den Namen des Gläubigers ausgestellt ist. In
Deutschland weniger üblich, allenfalls als Namensaktien bei
Versicherungs-AG´s. Gegenteil: Inhaberpapier.

NASDAQ  Linkpfeil zum Seitenanfang
(Abkürzung für National Association of Securities Dealers Automated
Qutations); amerikanisches Handelssystem für Technologiewerte.

NASDAQ 100  Linkpfeil zum Seitenanfang
Nach Marktkapitalisierung gewichteter Kursindex. Dieser beinhaltet
Stammaktien der 100 größten an der NASDAQ notierten amerikanischen
Gesellschaften (i. d. R. Technologiewerte).

Nebenkosten  Linkpfeil zum Seitenanfang
Bei Bau oder Immobilienerwerb im allgemeinen Grunderwerbssteuer, Gerichts-
und Notargebühren, Maklercourtage, Baunebenkosten, Herstellungskosten.

Nebenpapier  Linkpfeil zum Seitenanfang
Mit Nebenpapier bezeichnet man den sog. Bogen eines Wertpapiers.

Nebenwerte  Linkpfeil zum Seitenanfang
(= Mid caps oder Small caps)
Aktien von mittleren und kleineren börsennotierten Gesellschaften, die im
Vergleich zu den Standardwerten umsatzmäßig weniger gehandelt werden mit
entsprechend engem Markt. Gegenteil: Standardwerte/Blue Chips.

NEMAX  Linkpfeil zum Seitenanfang
Aktienindex für den Neuen Markt. Der NEMAX-Index wird sowohl als Kurs- als
auch als Performanceindex berechnet. Man unterscheidet dabei zwischen dem
NEMAX All Share und dem NEMAX 50. Um in den NEMAX aufgenommen zu werden,
benötigt ein Unternehmen ab Juni 2002 nur noch einen Anteil von frei
handelbaren Aktien von mindestens 5%.

NEMAX 50  Linkpfeil zum Seitenanfang
Der NEMAX-Index wird sowohl als Kurs- als auch als Performanceindex
berechnet. Um in diesen Auswahlindex zu gelangen, müssen
Aktiengesellschaften hinsichtlich Marktkapitalisierung und Börsenumsatz
unter den 60 Neuer-Markt-Unternehmen liegen. Ab Mai 2002 wird die
Marktkapitalisierung nur noch anhand der frei handelbaren Aktien
(Streubesitz) berechnet.

Nennwert  Linkpfeil zum Seitenanfang
Nominalwert, z.B. der auf einem Wertpapier aufgedruckte in Währung
lautende Betrag. Bei Aktien der betragsmäßige Anteil am Grundkapital, bei
festverzinslichen Wertpapieren in Höhe der Forderung.

Nennwertlose Aktie  Linkpfeil zum Seitenanfang
Bezeichnung für eine Aktie , die nicht auf einen festen Geldbetrag,
sondern nur auf einen Anteil an der Gesellschaft ohne Festlegung seiner
nominellen oder verhältnismäßigen Größe – Stückaktie – oder eine Quote am
Grundkapital der Aktiengesellschaft – Quotenaktie – lautet. Als unechte
nennwertlose Aktie verkörpert sie Teile eines herkömmlichen Grundkapitals,
als echte nennwertlose Aktie einen Anteil am gesamten Vermögen der
Gesellschaft. Diese Form der Aktie ist erst seit 1999 in Deutschland
zulässig.

Nennwertumstellung  Linkpfeil zum Seitenanfang
Bedeutet bei Aktien die Umstellung des Nennwertes, um diese auch für den
Kleinanleger handelbarer bzw. optisch "billiger" zu machen.

Net asset value  Linkpfeil zum Seitenanfang
Siehe Nettoinventarwert.

Nettodividende  Linkpfeil zum Seitenanfang
Die Nettodividende ist der Betrag der Dividende abzüglich der
Kapitalertragsteuer.

Nettoinventarwert (= Net asset value/NAV)  Linkpfeil zum Seitenanfang
Wert des gesamten Fondsvermögens.

Neue Aktien  Linkpfeil zum Seitenanfang
Siehe junge Aktien.

Neuemission  Linkpfeil zum Seitenanfang
Neu an die Börse gekommener Wert, der vorher nicht für das breite
Anlegerpublikum zugänglich war und meist feste Mehrheitsverhältnisse
hatte. Die Neuemission erfolgt meist durch den Zusammenschluss mehrerer
Banken zu einem Emissionskonsortium. Die Erlöse aus der Emission fließen
im allgemeinen dem Unternehmen für weitere Investitionen oder den
bisherigen Gesellschaftern zu.

Neuer Markt  Linkpfeil zum Seitenanfang
1997 eingeführtes Börsensegment, welches Aktien von Unternehmen
beinhaltet, die in innovativen und wachstumsorientierten Geschäftsfeldern
tätig sind.

Neuronale Netze  Linkpfeil zum Seitenanfang
Terminus aus der künstlichen Intelligenz. Wie jede Datenverarbeitung
akzeptieren neuronale Netze verschiedene Eingabewerte (Inputs),
unterwerfen diese bestimmten mathematischen Operationen und geben einen
oder mehrere Ausgabewerte (Outputs) zurück. Da diese Ausgabewerte ständig
mit den tatsächlichen Zielwerten verglichen werden, sind neuronale Netze
lernfähig.

New High / New Low  Linkpfeil zum Seitenanfang
Index, der die Anzahl der Aktien angibt, die einen neuen
Höchst-/Tiefstwert der letzten x Tage erreicht haben. Die New High/New Low
Darstellung eignet sich dazu, den aktuellen Trend zu erkennen. Solange die
New-Highs über den New-Lows liegen, geht man von einer Fortsetzung des
Aufwärtstrends aus, und umgekehrt. Achtung ist geboten, wenn ein Indexhoch
nicht von einem Hoch in den New-Highs bestätigt wird. Dies zeigt eine
technische Schwäche an und deutet auf einen Trendwechsel hin.
Trendbestätigend ist ein Indexhoch, das von einem New-High begleitet wird.

New York Stock Exchange  Linkpfeil zum Seitenanfang
Siehe NYSE.

Nicht notierte Aktien  Linkpfeil zum Seitenanfang
Aktien, die im Freiverkehr gehandelt werden und für die kein amtlicher
Kurs an der Börse oder im Geregelten Markt festgestellt wird.

Nichtveranlagungsbescheinigung  Linkpfeil zum Seitenanfang
Vom Finanzamt dem Anleger bei Vorliegen bestimmter Einkommensgrenzen
ausgestellte Urkunde, wonach dieser nicht zur Einkommenssteuer veranlagt
wird und ihm deshalb der Gesamtertrag aus dem Besitz an Wertpapieren
(Dividende, Zinsen, Erträge aus Investmentanteilen usw.) zusteht.
Normalerweise werden Erträge bestimmter Wertpapiere "an der Quelle"
besteuert, das heißt, ihnen wird bei Auszahlung Kapitalertragsteuer
abgezogen, die als Vorauszahlung auf die Einkommensteuer der Aktionäre
gilt.

Nießbrauchrecht  Linkpfeil zum Seitenanfang
Der Nießbrauch gewährt seinem Inhaber die gesamte Nutzung eines
Gegenstandes (z. B. eines Grundstücks/Immobilie). Da es sich beim
Nießbrauch in seinem Wesen um eine persönliche Dienstbarkeit handelt, ist
es weder vererblich noch veräußerlich – es erlischt mit dem Tod des
Berechtigten. Die Ausübung des Nießbrauch kann allerdings einem anderen
überlassen werden. Der Nießbrauchberechtigte kann die Sache vermieten oder
verpachten. Das Nutzungsrecht erstreckt sich auf Sach- und Rechtsfrüchte.
Sachfrüchte sind z. B. Obst, Gemüse, landwirtschaftlicher Ertrag.
Rechtsfrüchte sind z. B. Mieten. Diese stehen dem Nießbraucher zu, ebenso
die persönliche Nutzung des Grundstücks. Die Pflicht des Nießbrauchers ist
es, die wirtschaftliche Bestimmung der Sache zu erhalten, sowie
ordnungsgemäß zu wirtschaften. Der Nießbraucher ist nicht berechtigt, über
den nießbrauchbelasteten Gegenstand (z. B. Grundstück) zu verfügen. Das
Recht auf Veräußerung oder Belastung verbleibt dem Eigentümer. Rechte und
Pflichten des Eigentümers sowie des Nießbrauchers sind gesetzlich
geregelt, können jedoch durch vertragliche Abrede geändert werden.

Nikkei 225  Linkpfeil zum Seitenanfang
Der Nikkei 225 Stock Average ist ein Durchschnittswert der Aktienkurse von
225 an der First Section der Tokio Stock Exchange notierten
Gesellschaften.

No-Load-Fonds  Linkpfeil zum Seitenanfang
Investmentfonds, die ohne Aufgeld verkauft werden. Sie eignen sich auch
bei einem kürzeren Anlagehorizont und werden daher manchmal als
Trading-Fonds bezeichnet. No-Load bedeutet soviel wie "Ohne
Ausgabeaufschlag" oder "100% bonifiziert".

Nominalkapital  Linkpfeil zum Seitenanfang

Bei Darlehen: ursprüngliche Darlehenssumme;
Bei Aktiengesellschaften: Siehe Grundkapital.

Nominalschuld  Linkpfeil zum Seitenanfang
Von der Nominalschuld aus werden Tilgung, Zinsen und Bearbeitungsgebühren
berechnet. Die Nominalschuld entspricht nicht der Summe des ausgezahlten
Kredits. Vom Nominalbetrag werden zuerst bestimmte Beträge wie z.B.
Disagio abgerechnet.

Nominalwert  Linkpfeil zum Seitenanfang
Siehe Nennwert.

Nominalzins  Linkpfeil zum Seitenanfang

Börse: Für die Laufzeit vereinbarter Zinssatz, der i. d. R. auf dem Coupon
des festverzinslichen Wertpapiers festgehalten ist.
Darlehen: Der Nominalzins ist der vertraglich vereinbarte Jahreszins, mit
dem das Nominalkapital verzinst wird. Er wird variabel oder fest
vereinbart (Zinsfestschreibung).
Gegenteil: Realzins.

Nonvaleur  Linkpfeil zum Seitenanfang
Wertlos gewordenes Wertpapier, das nicht mehr gehandelt wird und evtl.
noch als Sammelobjekt dient. Man bezeichnet allerdings auch Wertpapiere,
die zwar gehandelt werden, aber extrem niedrig bewertet sind als
Nonvaleure.

Nostrogeschäft  Linkpfeil zum Seitenanfang
So bezeichnet man ein Effektengeschäft einer Bank auf eigene Rechnung.
Siehe auch Eigenhandel.

Notar  Linkpfeil zum Seitenanfang
Ein Notar ist Träger eines öffentlichen Amtes und muß dabei unparteilich
und verschwiegen sein. Er unterliegt nach dem Beurkundungsgesetz der
Pflicht, alle Beteiligten aufzuklären (Belehrungspflicht). Er muß die
Beteiligten also über rechtliche Folgen informieren, die ihre beurkundete
Willenserklärung (z.B. Immobilienkauf) hat.

Notaranderkonto  Linkpfeil zum Seitenanfang
Ein Bankkonto, das auf den Namen eines Notars lautet und auf dem dieser
fremdes Vermögen (Geld) treuhänderisch verwaltet. Die Kontoführung ist
jedoch für diejenigen (Käufer bzw. Verkäufer), die dieses Konto in
Anspruch nehmen, mit zusätzlichen Verwaltungskosten verbunden.

Notargebühren  Linkpfeil zum Seitenanfang
Das Honorar des Notars wird durch die Gebührenordnung geregelt. Die
Notargebühr richtet sich nach dem Geschäftswert der Urkunde, die
beurkundet wird. Die Höhe der Gebühren richtet sich bei einem Kaufvertrag
nach dem Kaufpreis, bei der Eintragung von Grundpfandrechten nach dem
Sicherungswert. Die Gebühren bei einem Immobilienkauf betragen ca 0,7 bis
1,5 % des Kaufpreises. Die Kosten zahlt der Käufer.

Notenbank  Linkpfeil zum Seitenanfang
Siehe Deutsche Bundesbank bzw. Europäische Zentralbank

Notierung  Linkpfeil zum Seitenanfang
Der ermittelte und im Börsenblatt wiedergegebene amtliche Kurs eines
Wertpapiers, auch Notiz genannt.
Siehe auch Börsennotierung.

Null-Coupon-Anleihe  Linkpfeil zum Seitenanfang
Siehe Zero-Bond.

Null-Coupon Schatzanweisung  Linkpfeil zum Seitenanfang
Variante einer Schatzanweisung. Besonderheit dieser ist, dass während der
Laufdauer keine Zinszahlungen erfolgen. Ihr Aufbau entspricht dem der
Null-Coupon-Anleihe (in Form des Aufzinsungstyps).

Nutzfläche  Linkpfeil zum Seitenanfang
Die Nutzfläche ist in § 42 Abs. 4 II BV erläutert. Zur Nutzfläche gehören
alle Flächen, die in der Wohnfläche nicht enthalten sind: Keller,
Dachboden, Heizraum, Flächen unter Schrägen im Dachgeschoss,
Treppenaufgänge, usw.. In der Werbung darf von Maklern und Bauträgern die
Gesamtfläche einer wohnwirtschaftlich genutzten Immobilie nur dann
angegeben werden, wenn die Wohnfläche zwei Drittel der Gesamtfläche des
Objektes entspricht. Die Abkürzung Nfl ist nicht erlaubt. Richtig ist die
Abkürzung Nutzfl..

NYBOR  Linkpfeil zum Seitenanfang
Abkürzung für New York Interbank Offered Rate. Bezeichnet den Briefsatz
ausgewählter Referenzbanken für Ausleihungen von Drei- und
Sechs-Monats-Termingeldern an erste Adressen im Interbankenhandel.

NYSE  Linkpfeil zum Seitenanfang
Abkürzung für New York Stock Exchange; die bedeutendste amerikanische
Wertpapierbörse und zugleich bedeutendste Börse der Welt. Wegen ihrer Lage
an der New Yorker Wall Street auch einfach "Wall Street" genannt.

NYSE Composite Index  Linkpfeil zum Seitenanfang
Anerkannter US-amerikanischen Börsenindex, der dem Gesamtwert des New York
Stock Exchange (NYSE) Marktes entspricht. Der Index umfaßt 1505 notierte
Aktien.