BeWoGes Wirtschafts- & Finanzlexikon
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Begriffe aus Wirtschaft und Finanzen mit C
CAC 40
Abkürzung für Compagnie des Agent de Change 40 Index. Französischer, nach Marktkapitalisierung gewichteter Aktienindex von 40 französischen Unternehmen, deren Aktien etwa 50 % der Börsenkapitalisierung aller an der Pariser Börse gelisteten Unternehmen ausmacht.
Call
Übliche Bezeichnung für eine Kaufoption, deren Halter (Optionskäufer bzw. Optionsscheinkäufer) das Recht, aber nicht die Verpflichtung hat, den Basiswert während der Ausübungsfrist der Option bzw. des Optionsscheines zu dem im voraus festgelegten Basispreis unter Berücksichtigung des Bezugsverhältnis zu kaufen. Gegenteil: Put.
Candlestick
Darstellungsform von Kursveränderungen für die technische Chartanalyse. Der Körper der Kerze zeigt die Differenz zwischen Eröffnungs- und Schlusskurs an. Der Ursprung der Kerzenchartanalyse liegt in der japanischen Analysetechnik und hilft, Stimmungen an den Märkten einzuschätzen und entsprechende Voraussagen zu treffen.
Cap
Ein Cap stellt ein vertraglich handelbares Recht auf einen im voraus festgelegten Höchstzinssatz dar, dem ein bestimmter Referenzzinssatz zu Grund liegt. Es gibt zwei Arten von Caps:
„verbundene“ Caps: Höchstzinssatz bei Cap-Floatern und
„seperate“ Caps: Zinsausgleichsvereinbarungen, die als eigenständiges Recht gehandelt werden. Der Käufer eines Cap ist bereit, eine Prämie dafür zu zahlen, dass ihm der Verkäufer die Differenz zwischen einem vereinbarten Zinssatz und dem Marktzinsniveau vergütet, sobald das Geldmarktzinsniveau den vereinbarten Zinssatz überschreitet. Damit kann sich der Käufer des Rechts gegenüber Zinssteigerungen absichern. Seine variabel verzinslichen Verpflichtungen erhalten bei Erreichen des vereinbarten Zinssatzes, des sog. Cap-Satzes Festzinscharakter. Der Verkäufer des Cap erhält für die Zinsausgleichsvereinbarung eine Prämie, die sog. Cap-Prämie. Sobald das Marktzinsniveau den Cap-Satz überschreitet, kommt auf ihn eine Zahlungsverpflichtung zu.
Für Caps hat sich ein eigenständiger Markt entwickelt.
Capital-Return-Funds
Siehe Garantiefonds.
Capped-Call-Warrant
Capped-Calls (auch Digital- oder Simplex-Warrants genannt) sind exotische Optionsscheine. Capped-Call-Scheine sind wesentlich preiswerter als herkömmliche Call-Optionsscheine. Deshalb erreichen sie auch viel schneller die Gewinnschwelle. Dafür ist die Gewinnchance begrenzt. Sie eignen sich vor allem für Anleger, die mit einer moderaten Aufwärtsbewegung am Aktienmarkt rechnen.
CARGO
Abkürzung für Cental Application for Registered Shares Online.
CASCADE
Abkürzung für Central Application for Settlement, Clearing and Depositary Expansion.
Cash
Angelsächsische Bezeichnung für kurzfristig zur Verfügung stehende Geldbestände.
Cash Fund
Siehe Geldmarktfonds.
Cash-Flow
Eine vor allem in den angelsächsischen Ländern gebräuchliche Kennzahl zur Aktien- bzw. Unternehmensanalyse. Er bedeutet den Zugang an flüssigen Mitteln innerhalb einer bestimmten Abrechnungsperiode und ergibt sich im wesentlichen aus der Addition von Jahresüberschuss, Abschreibungen, Veränderungen der langfristigen Rückstellungen, Steuern vom Ertrag und Einkommen. Aus der Höhe des Cash-Flow und seiner im Laufe der Jahre erkennbaren Entwicklung lassen sich Rückschlüsse ziehen auf das Finanzierungspotential eines Unternehmens. Bezogen auf eine Aktie (Cash-Flow : Anzahl der Aktien) oder auf den Aktienkurs (Aktienkurs : Cash-Flow pro Aktie) erhält man wichtige Kenngrößen, die im Rahmen der Aktienanalyse den Vergleich eines Unternehmens derselben Branche auf nationaler wie internationaler Ebene ermöglichen.
Cash-Flow / Aktie
Der Cash-Flow je Aktie setzt sich zusammen aus dem Cash-Flow und der Aktienanzahl. Es wird berechnet, indem man den Cash-Flow durch die Aktienanzahl dividert. Cash-Flow /Aktienanzahl = Cash-Flow je Aktie.
Cash-Flow-Ratio
Rentabilitätskennziffer, die auf der Basis des Cash-Flows berechnet wird und durch die ersichtlich wird, um das wie vielfache der Cash-Flow pro Aktie im Kurs der Aktie enthalten ist.
Cash Settlement
Siehe Barausgleich.
CATS-OS
Abkürzung für Citibank Automated Trading System. Über dieses System können zwischen 8 und 22 Uhr Aktien und Optionsscheine gehandelt werden. Besonderer Vorteil ist der Wegfall einer Mindesthandelsgröße für einen Auftrag. Spezieller Nachteil ist, dass Aufträge nicht limitiert werden können. Verglichen mit dem Handel über das XETRA-System kann sich CATS-OS durch wesentlich höhere Umsatzzahlen auszeichnen.
CBOE
Abkürzung für Chicago Board Exchange; größte US-Börse für den Handel mit Optionen.
CBOT (CBT)
Abkürzung für Chicago Board of Trade; weltweit größte Rohstoff-, Futures-, Optionsbörse.
CD
Siehe Certificates of Deposit.
CEDEL
Abkürzung für Centrale de Livraison de Valeurs. Das CEDEL ist ein in Luxemburg gegründetes Institut zur Verwaltung, Verwahrung und Abwicklung insbesondere von international gehandelten Aktien und Anleihe.
CEI
Conféderation Européene de Immobilier. Verband Europäischer Maklerverbände aus zehn Ländern.
Certificates of Deposit (CD)
Geldmarktpapiere in Form von Inhaberpapieren, die vor allem von Banken emittiert werden und bei Fälligkeit zum Nennwert eingelöst werden. Ihre Laufzeiten bewegen sich zwischen 30 Tagen und 5 Jahren mit dem Schwerpunkt im Laufzeitbereich von 30 bis 180 Tagen. Neben festverzinslichen CD existieren auch CD mit variablem Zinssatz. Gegenüber Termineinlagen ist der Vorteil der CD vor allem in der Sekundärmarktfähigkeit zu sehen.
CFD
Siehe Contracts for Difference.
Chapter 11
Das Konkursverfahren nach Chapter 11 (Kapitel 11) des US-Konkursrechts von 1978 wird vor allem von großen US-Gesellschaften genutzt. Der Vorteil: Chapter 11 hat eine aufschiebende Wirkung. Das Unternehmen kann seine Geschäfte unter dem zeitlich begrenzten Schutz des Gerichts vor den Gläubigern weiterführen und sich mit den Gläubigern verständigen. Es behält die Kontrolle über das Geschäft. Ein Konkursverwalter wird meist nicht eingeschaltet, und das Unternehmen nicht aufgelöst. Da den überschuldeten Gesellschaften oft das Geld für die Fortführung des Geschäfts fehlt, wird häufig eine so genannte „Debtor-in-Possession“-Finanzierung mit Geldgebern vereinbart. Die Rückzahlung dieses Neukredits hat Vorrang vor allen anderen Forderungen. Bei Konkursverfahren nach Chapter 11 erhalten Anleihebesitzer oder andere Gläubiger oft Aktien der reorganisierten Gesellschaft als Entschädigung für ihre Forderungen. Die Altaktionäre werden zuletzt bedient. Der Konkurs nach Chapter 11 ist aber auch in den USA umstritten: Unternehmen können mehrmals hintereinander den Schutz des Chapter 11 suchen und damit das Verfahren über Jahre hinauszögern. Daneben können die Verzögerungen kleinere Geschäftspartner ebenfalls in die Zahlungsunfähigkeit treiben.
Chart
Graphische Darstellung vom Kursverlauf einer Aktie – häufig in logarithmischer Darstellung – über einen bestimmten Zeitraum. Der logarithmische Maßstab macht die prozentualen Kursveränderungen auch bei Aktien vergleichbar, die ein unterschiedliches Kursniveau aufzuweisen haben. Chartisten versuchen, anhand des Kursverlaufs auf den zukünftigen Trend der Aktie zu schließen.
Siehe auch Linienchart, Balkenchart, Point-&-Figure-Chart.
Chart-Analyse
Aus Aufzeichnungen und graphischen Darstellungen (Charts) der bisherigen Kurs- und Umsatzentwicklung, die das Börsenverhalten der Anleger in der Vergangenheit widerspiegeln, werden Kursprognosen entwickelt. Mit Hilfe von Referenzsituationen wird versucht, vom derzeitigen Verlauf des Charts auf den zukünftigen zu schließen. Dabei will man neben Trendverläufen auch Ober- und Untergrenzen für den Kursverlauf ableiten. Gegenteil: Fundamentalanalyse.
Chart-Technik
Der Begriff Chart-Technik hat seinen Ursprung in Japan. Bereits in der Mitte des 16. Jahrhunderts handelten die Japaner mit Reis, der nicht vorhanden war, also mit Reis-Futures. Der Handel war zur damaligen Zeit sehr wichtig und der Gruß der Bewohner der Stadt war „Mokariamakka“, was so viel wie „Machen Sie Gewinne“ bedeutet. Auch heute ist das nicht anders. Eigentlich ist mit dem Wort BLASH (Buy low and sell high) alles gesagt. Doch die Japaner wollten etwas über den zukünftigen Verlauf der Future-Preise herausfinden. Sie betrachteten sich Charts und wollten Regelmäßigkeiten feststellen. Die Folge war, dass sich bestimmte Kursmuster im Laufe der Zeit wiederholten. Das Resultat war die Candlestick-Charttechnik. Die Regeln von heute beruhen immer noch auf den damaligen Erkenntnissen und täglich werden Milliarden von Dollar mit der Hilfe von charttechnischen Signalen gehandelt. Die große Unterschied zur Fundamentalanalyse ist, dass die Chart-Technik nicht auf fundamentale Daten reagiert sondern alles vom Chart und dessen Formationen abhängig macht. In der Vielzahl der Händler, die nach charttechnischen Signalen handeln, liegt die Begründung, dass das ganze System recht gut funktioniert.
Chartist
Anleger, die Investmententscheidungen aus ihren Chart-Analysen ableiten, bezeichnet man als Chartisten.
Cheapest-to-Deliver Zertifikat
Cheapest-to-Deliver Zertifikate (CTDZ) beziehen sich stets auf zwei Basiswerte mit historisch sehr ähnlichen Kursverläufen, wobei eine der beiden Aktien mit einem deutlich höheren Abschlag angeboten wird. Aufgrund des gegenüber Two-Asset Discount-Zertifikate fehlenden Caps ist bei dieser Spielart das Performancepotential faktisch zwar unbegrenzt, jedoch wird am Laufzeitende in jedem Falle das Aktienpaket mit dem niedrigeren Wert angedient. Eine Investition in CTDZ sollte sich gegenüber einer Direktinvestition besonders für denjenigen Anleger lohnen, der mit einer gleichlaufend positiven Kursentwicklung der beiden Basiswerte rechnet, ohne sich im Vorfeld für eine Aktie entscheiden zu müssen. Allerdings kann sich bei stark divergierenden Kursen der Risikopuffer (Discount) aufzehren und sich eine Direktinvestition in die „richtige“ Aktie nachträglich u.U. als vorteilhafter erweisen.
Siehe auch Zertifikat.
Cherry Picking
(wörtlich: die Rosinen herauspicken) Auswahl der aussichtsreichsten Investitionsmöglichkeiten aus einem breiten Deal Flow.
Clean Price
Entspricht dem Anleihekurs. In ihm sind im Gegensatz zum „Dirty Price“ keine aufgelaufenen Stückzinsen enthalten.
Clearingstelle
Die Clearingstelle (Clearing-House) ist eine der Börse angeschlossene Institution, über die alle Abschlüsse von Futures und Optionen auf Futures abgewickelt und verrechnet werden. Sie nimmt zu jedem Käufer bzw. Verkäufer die rechtliche Gegenposition ein und übernimmt damit das Bonitätsrisiko der Handelsteilnehmer.
Climax-Indikator (CLX)
Der Climax-Indikator (CLX) dient der Beurteilung des Gesamtmarktes. Aus einer Anzahl den Markt repräsentierender Aktien wird für jede Aktie der On-Balance-Volume-Wert errechnet. Nun wird von der Anzahl derjenigen Aktien, die einen neuen OBV (Überkauft/Überverkauft) -Höchstwert haben, die Anzahl der Aktien, die einen neuen OBV-Tiefstwert haben, abgezogen. Eine kontinuierliche Fortsetzung dieser Rechnung ergibt die Climax-Linie. Der Techniker soll nun aus dem Verlauf des Aktienindex und der CLX-Linie Handelssignale erkennen, bzw. einen Aufschluss darüber erhalten, wie die technische Stärke der Kursbewegung ist. Laufen beide Linien in entgegengesetzte Richtungen, lässt dies auf eine technische Schwäche schließen.
Closed-end Funds
Siehe Geschlossene Fonds.
Collar
Der Begriff Collar wird in Zusammenhang mit Zinsgeschäften verwendet. Ein Collar (auch Bandbreitenoption) stellt den gleichzeitigen Kauf eines Cap und Verkauf eines Floor dar.
Collateral Management
Verwaltung von hinterlegten Sicherheiten für risikobehaftete Geschäfte.
Collateralized Dept Obligation (CDO)
Eine CDO, übersetzt: besicherte Schuldverschreibung, ist ein verbrieftes Produkt. Zahlreiche Anleihen und Kredite werden in einem Portfolio gebündelt und auf eine Zweckgemeinschaft übertragen, die dann CDO begibt. Dabei wird die Emission in verschiedene Tranchen nach dem so genannten Wasserfallprinzip aufgeteilt: Bei einem CDO Portfolio von z.B. 400 Mio. US-Dllar wird berechnet, dass es höchstens Ausfälle über 100 Mio. US-Dollar geben wird. So können 300 Mio. US-Dollar als sehr sichere Tranche mit dem Best-Rating Dreifach-A zu niedrigen Renditen begeben werden. Weitere Tranchen bekommen schlechtere Ratings und bieten dementsprechend höhere Renditen.
Bei syntetischen CDOs werden nicht tatsächliche Kredite und Anleihen verbrieft, sondern lediglich Ausfallrisiken auf diese Wertpapiere (so genannte Credit Default Swaps).
Commercial Paper (CP)
Geldmarktpapiere in Form von Inhaberpapieren, die im Gegensatz zu den CDs keine standardisierten Laufzeiten besitzen, sondern auf individuelle Anlagebedürfnisse abgestellt werden können und abgezinst gezahlt werden. Ihre Laufzeiten bewegen sich zwischen 1 und 270 Tagen. CPs werden von bonitätsmäßig einwandfreien Schuldnern, meist erstklassigen Industrieadressen in hohen Beträgen und mit hohen Mindestnennwerten am Geldmarkt emittiert.
Provision für den Broker bzw. Makler für die Vermittlung von Terminkontrakten.
Commitment
Investitionszusage der Fondsgesellschaft gegenüber dem Zielfonds; Abruf durch den Zielfonds erfolgt in mehreren Teilbeträgen nach Bedarf vor anstehenden Investitionen in Zielunternehmen.
Commodity
Sammelbegriff für börsenmäßig gehandelte Waren wie Rohöl, Gold, Silber oder eine Ware wie Rinder, Getreide und Kaffee.
Commodity-Future
Terminkontrakt auf Commodities.
Commodity Trading Advisor (CTA)
Unabhängige, i.d.R. in den USA ansäßige Berater, die sich auf den Handel mit derivativen Finanzinstrumenten spezialisiert haben und über eine entsprechende Erfahrung bei der Verwaltung termin- und optionsorientierter Konten verfügen. Die CTAs können sich in vielerlei Hinsicht unterscheiden: Ihre Handelserfahrung und ihre Handelsstrategie können unterschiedliche Zeitperioden umfassen und sich auf bestimmte Waren (Commodities), Finanzterminkontrakte (Financial Futures) oder sonstige Termingeschäfte konzentrieren. Ihre Entscheidungen können mehr auf technischen oder eher fundamentalen Analysen basieren.
Compliance
Regelungen der Kreditinstitute, unter Beachtung der Leitsätze für Mitarbeitergeschäfte, zum Schutz der Anleger und zur Vermeidung von Interessenkonflikten. Diese Regelungen sollen vermeiden, dass Geschäfte der Bankmitarbeiter in Wertpapieren , Devisen , Edelmetallen und Derivaten nicht gegen die Interessen der Bank und ihrer Mitarbeiter verstoßen. Zweck der Regelungen ist die Schaffung von Vertrauen in den jeweiligen Kapitalmarkt bzw. zu den Marktteilnehmern.
Composite DAX (CDAX)
Aktienindex, der im Gegensatz zum DAX alle an der Frankfurter Wertpapierbörse in die Amtliche Notierung einbezogenen Aktien umfaßt. Der CDAX wird in 19 weitere Branchenindices unterteilt. Es erfolgt eine Bereinigung um Bezugsabschläge und Dividendenzahlungen, d. h. der CDAX ist ein Performanceindex.
Computerbörse/-handel
Bei der Computerbörse sind die Börsenteilnehmer nicht mehr persönlich auf dem Börsenparkett anwesend, sondern können von außerhalb der Börse via Computer-Bildschirm ihre Abschlüsse tätigen. Zu den bekanntesten Computerbörsen zählen NASDAQ und EUREX für Termingeschäfte.
Contracts for Difference (CFD)
CFD sind eine Variante für Privatanleger, Aktien leer zu verkaufen, also von fallenden Kursen zu profitieren. Sie haben gegenüber anderen Möglichkeiten den Vorteil, dass die Leerposition zeitlich unberenzt gehalten werden kann. Der Anleger schließt einen Vertrag mit einem Market-Maker. Danach verpflichtet sich der „Verlierer“, die Differenz zwischen dem Preis der zugrunde liegenden Aktie bei Vertragsschluss und bei Vertragsende, multipliziert mit einem Hebel, bar auszugleichen. Der CFD entwickelt sich parallel zur Aktie. Verkauft der Anleger etwa die Deutsche Telekom bei 10 € und sinkt die Aktie auf 9 €, macht der Anleger mit einem Einsatz von 10.000 € und einem Hebel von 5 einen Gewinn von 5.000 €. Steigt die Aktie aber auf 12 €, ist der gesamte Einsatz verloren.
Convertible Bond
Angelsächsischer Begriff für Wandelobligation.
Coppock
Der Coppock-Indikator ist ein modifizierter, linear gewichteter gleitender Durchschnitt. Als Datenpunkte dienen die prozentualen Kursveränderungen des Wertes. Dabei wird eine Reihe von x-Tagesveränderungen herangezogen. Der neueste Wert wird am stärksten gewertet, der letzte Wert der x-Tageperiode am wenigsten. Die Summe der Produkte teilt man durch die Anzahl der Tage und erhält als Ergebnis den Coppock-Indikator. Da er als Trend-Folge-Indikator ausgelegt ist, kann man ihn analog den gleitenden Durchschnitten verändern. Der Coppock liefert ein Kaufsignal, wenn er nach einem längeren Rückgang nach oben dreht. Die Umkehr sollte unterhalb der Null-Linie stattfinden. Ein Verkaufssignal entsteht, wenn der Coppock nach einem längeren Aufstieg sich wieder nach unten dreht, wobei die Umkehr über der Null-Linie stattfinden muß. Auf Kaufsignale sollte man umgehend reagieren, während man sich im Falle eines Verkaufsignals durchaus noch etwas Zeit lassen kann.
Corner-Versuch
In der angelsächsischen Börsensprache bezeichnet ein Corner-Versuch einen Zusammenschluss von Börsianern oder den Versuch eines einzelnen Großspekulanten mit dem Ziel, alle verfügbaren Stücke einer Gattung aufzukaufen, um sie vom Markt zurückzuhalten und den Käufern den Preis diktieren zu können bzw. die Kurse in die Höhe zu treiben.
Corporate Bond
Siehe Unternehmensanleihe.
Corporation
Bezeichnet eine Körperschaft in den USA, Kanada und Japan und ist gleichbedeutend mit der Aktiengesellschaft in Deutschland.
Cost-Averaging/Cost Average Effekt (= Durchschnittskosteneffekt)
Die regelmäßige Einzahlung gleichbleibender Beträge in einen Investmentfonds hat den Vorteil, dass der Anleger die Anteile bei unterschiedlichen Ausgabepreisen zu einem günstigeren Durchschnittspreis kauft als beim regelmäßigen Kauf einer gleichbleibenden Stückzahl von Anteilen im selben Zeitraum. Bei gleichbleibenden monatlichen Einzahlungen in einen Fonds erhält der Anleger bei fallendem Anteilwert mehr, bei steigendem Anteilwert weniger Anteile. Der positive Effekt des Cost-Average ist bei stark schwankenden Kursen – wie sie insbesondere bei Aktien bzw. Aktienfonds in aller Regel vorkommen – besonders ausgeprägt.
Costs of Carry
Bei Covered Warrants bezeichnet man die Finanzierungskosten des Stillhalters für seinen Deckungsbestand als Costs of Carry. Sie werden berechnet, indem man vom Zinsaufwand für die Refinanzierung des Deckungsbestandes die vereinnahmten Beträge abzieht.
Courtage
1. Börse: Gebühr, die Börsenmakler für die Vermittlung von Börsengeschäften erhalten.
2. Immobilien: siehe Makler.
Covered Warrant
Sogenannte „gedeckte“ Optionsscheine, durch die der Käufer dieser Scheine das Recht erhält, bis zum Verfalltermin den zugrundegelegten Basiswert zu einem bestimmten, in den Optionsbedingungen festgelegten Preis zu erwerben. Der Emittent solcher Scheine ist im Unterschied zu den „klassischen“ Optionsscheinen üblicher Art nicht das Unternehmen selbst, auf den sich das Optionsrecht bezieht, sondern in der Regel eine Bank, die die entsprechenden Stücke des Basiswerts, also etwa die Aktien, in ihrem Depot hält. Es wird folglich kein neues Grundkapital bei Ausübung des Optionsscheines geschaffen. Auf diese Weise ist es möglich, auf indirektem Weg Optionsscheine auf Aktien von Unternehmen zu erwerben, die selbst nicht geneigt sind, solche Scheine durch Auflegung entsprechender Optionsanleihen auszugeben. Die Laufzeit solcher Scheine ist im Vergleich zu den Optionsscheinen üblicher Art in der Regel auf ein bis eineinhalb Jahre begrenzt, wodurch der Emittent dieser Scheine sein eigenes Risiko einschränken will. Ein weiterer Nachteil für den Anleger ist, daß das durchschnittliche Aufgeld für solche Scheine aufgrund ihrer vom Markt bezahlten „Attraktivität“ weit über dem durchschnittlichen Aufgeld vergleichbarer Optionsscheine liegt.
Crash
Plötzlicher Börseneinbruch, der sich in drastischen Kursrückgängen auf breiter Front an den Wertpapierbörsen ausdrückt.
CROCI
Abkürzung für Cash Return On Capital Invested. Der GROCI ist eine Kennziffer, die die von einem Unternehmen auf das gesamte investierte Kapital erwirtschaftete Rendite beschreibt und von Analysten zur Ermittlung von Renditen ermittelt wird. Wird der GROCI mit den Kapitalkosten des Unternehmens verglichen, so kann der Unternehmenswert ermittelt werden.
Cross Hedge
Will man eine Wertpapierposition absichern wenn kein entsprechendes Derivat mit Underlying vorliegt, so spricht man von einer Cross Hedge. Will man sich beispielsweise bei einer Aktie, die keine entsprechenden Optionen hat, gegen einen Kursverlust absichern, kann man eine Option auf ein branchenverwandtes Unternehmen aufnehmen. Im Fall tatsächlich sinkender Kurse hofft man auf einen Ausgleich der Verluste auf den Basiswert durch die Option auf das branchenverwandte Unternehmen.
Cross-Margining
Ausdruck für die Aufrechnung einander entgegengesetzter Risiken. Siehe Margin.
Cross Rate
Unter der Cross Rate ist der Wechselkurs einer Währung, der sich aus den Wechselkursen zweier anderer Währungen ergibt, zu verstehen. Z.B. wird aus einem Wechselkurs EURO/US- und einem YEN/US- die Relation EURO/YEN bzw. YEN/EURO berechnet. In der Praxis müssen stets die Spannen zwischen Geld und Brief berücksichtigt werden.
Cum
Lateinische Bezeichnung für „mit“. Bezeichnung am Euromarkt für Wertpapiere mit Zins-, Dividenden- oder sonstigen Bezugsscheinen.